Close

ITSM für High-Velocity-Teams

ITIL-Serviceüberführung: Prinzipien, Vorteile und Prozesse

Die Serviceüberführung ist der Prozess, bei dem Services von der Entwicklung in die Produktionsumgebung übertragen werden. Ohne sorgfältige Planung besteht die Gefahr, dass neue und aktualisierte Services die Geschäftsprozesse beeinträchtigen. Die Zusammenarbeit zwischen IT und Unternehmen ist notwendig und sollte die Vorbereitung von Benutzern und Supportmitarbeitern auf die geplante Änderung beinhalten.

Die Serviceüberführung ist die dritte Phase im ITIL-Servicelebenszyklus. Sie betrifft neue Services, bestehende Services, die sich ändern, und ältere Services, die eingestellt werden. Die ITIL-Serviceüberführung basiert auf bewährten Methoden, damit Services effektiv, sicher und effizient in die Produktion verschoben werden.

In diesem Leitfaden werden die Vorteile und wichtigsten Prinzipien der ITIL-Serviceüberführung sowie die Rollen und Prozesse beschrieben, die eine erfolgreiche Umsetzung sicherstellen.

Was ist die ITIL-Serviceüberführung?

Während der ITIL-Serviceüberführung verschieben IT-Teams neue oder aktualisierte Services von der Entwicklungsumgebung in die Produktion. Der Prozess nutzt das Service Knowledge Management System, um sicherzustellen, dass die Änderungen einen Mehrwert für das Unternehmen bieten. Mithilfe priorisierter Änderungen werden die Effizienz verbessert und Risiken gemindert.

Die wichtigsten Prinzipien der Serviceüberführung

Durch die Formalisierung der ITIL-Serviceüberführung werden die Risiken reduziert, die mit Änderungen einhergehen. Außerdem wird so sichergestellt, dass IT-Teams bereit sind, Probleme zu beheben. Die wichtigsten Prinzipien der Serviceüberführung regen Teams dazu an:

  • mögliche Kurskorrekturen zu managen und vorherzusehen;
  • bestehende Services aus umzuwandeln, um die Effizienz zu erhöhen;
  • wichtige Services während der Überführung aufrechtzuerhalten;
  • kritisches Wissen für schnellere und genauere Entscheidungen zu übertragen;
  • Rollen und Verantwortlichkeiten für zeitgerechte, sachkundige Antworten zu definieren.

Vorteile der ITIL-Serviceüberführung

Die ITIL-Serviceüberführung verbessert den Gesamterfolg und die Effizienz von Änderungen in vielfacher Hinsicht:

  • Unvorhergesehene Verzögerungen und Ausfallzeiten nehmen ab.
  • Die Nutzererfahrung und das Vertrauen in die Supportbereitschaft verbessern sich.
  • Verbesserungen sind kostengünstig und basieren auf den Geschäftsanforderungen.
  • Die Wartbarkeit wird verbessert.
  • Supportmitarbeiter und Kunden gewinnen mehr Kenntnisse.

ITIL-Prozess der Serviceüberführung

Die Serviceüberführung in ITIL hilft IT-Teams, verborgene Risiken zu erkennen, Rollen zu klären, Wissen auszutauschen, bevor es angewendet werden muss, für Eventualitäten zu planen und Kunden bei den Änderungen zu unterstützen. Der ITIL-Prozess der Serviceüberführung besteht aus den folgenden Schritten:

Planung und Koordination

Während der Planung und Koordination erhalten Teams klar definierte Aktivitäten, die sie während der Überführung erledigen müssen. Jede Rolle und Verantwortung wird dabei gemeinsam zugeordnet. Außerdem identifizieren die Teams wichtige Stakeholder, was dazu beiträgt, ein klares Verständnis und eine Einigung darüber zu erzielen, was zu tun ist und wer es tun wird.

Evaluierung von Änderungen

Bei der Evaluierung von Änderungen geht es um erhebliche Änderungen an wichtigen Geschäftssystemen wie dem Customer Relationship Management oder Zahlungsabwicklungsdiensten. Das Change Advisory Board (CAB) empfiehlt diese Änderungen oft, weil sie Vorteile bieten, die die Risiken überwiegen.

Beim Änderungsmanagement werden die Details der Änderungen bewertet, die Risiken geprüft und oft eine Analyse der Auswirkungen durchgeführt. Das CAB priorisiert Änderungen, sodass sich Entwickler auf die technischen Aspekte der Änderungen konzentrieren können.

Release und Deployment

Release und Deployment sind für den Erfolg der ITIL-Serviceüberführung von zentraler Bedeutung. In diesem Schritt wird das Erstellen, Testen, Planen und Bereitstellen von Services verwaltet. Dies kann Pilotprojekte, die Kommunikation mit Stakeholdern, die Schulung von Kunden und die Einhaltung von Service Level Agreements (SLA) beinhalten.

Die Kategorisierung von Releases in Typen hilft IT-Teams, je nach Bedarf Prioritäten zu setzen. Haupt-Releases können Hardware- und Softwarekomponenten oder neue Funktionen enthalten. Ein kleiner Release kann aus erheblichen Änderungen an bestehenden Services bestehen. Notfall-Releases erfordern sofortige Aufmerksamkeit und können temporäre Patches oder Workarounds beinhalten.

Service validation and testing

Durch die Validierung und das Testen von Services wird die Qualität und Zuverlässigkeit in der Produktionsumgebung sichergestellt. Zum Beispiel kann die Änderung eines Zahlungsabwicklungsdienstes zusätzliche Testrunden vor der Veröffentlichung und eine Validierung nach der Implementierung erfordern, damit gewährleistet ist, dass der Service wie erwartet funktioniert.

Wissenstransfer

Das Sammeln, Dokumentieren und Teilen von Informationen zur Serviceänderung bereitet die erfolgreiche Nutzung durch die Kunden vor. Das ist besonders wichtig für Supportteams, die kompetent auf unvorhergesehene Probleme reagieren müssen. Ein guter Wissenstransfer verringert Ausfälle und verhindert Unstimmigkeiten, die beim Benutzer für Frustration sorgen könnten.

Release-Abschluss

Mit diesem Schritt wird das Ende des Projekts eindeutig definiert. Außerdem ermöglicht der Release-Abschluss Teams, den Prozess aus einer sachkundigen Perspektive zu überprüfen. Das fördert die kontinuierliche Verbesserung und die Zusammenarbeit im Team. Bei der Untersuchung von Stolpersteinen und Problemen sollte der Fokus darauf liegen, Lösungen zu finden, statt den oder die Verantwortlichen zu ermitteln.

7. Review and continuously improve

New technology, changing resources, and increasing pressure to deliver more services increase the risk of encountering problems and gaps. A standardized practice of reviewing and continuously improving helps teams identify and eliminate issues earlier.

Rollen und Verantwortlichkeiten bei der Serviceüberführung

Je nach Komplexität der Änderung können die Rollen und Verantwortlichkeiten der ITIL-Serviceüberführungsteams variieren. Sie können einen Änderungsmanager beinhalten, der das CAB beaufsichtigt, das die Änderung bewertet und genehmigt. Sie können auch einen Release-Manager umfassen, der sich auf die detaillierten Aufgaben der Veröffentlichung konzentriert. Das Konfigurationsmanagement, bei dem Informationen zu Beziehungen und Abhängigkeiten kontrolliert und verwaltet werden, ist oft ein wichtiger Verantwortungsbereich. Außerdem können Anwendungsentwickler und -manager dabei sein, die Tests, Wissen und Projekte beaufsichtigen.

Integration in andere ITIL-Lebenszyklusphasen

Die Serviceüberführung ist die dritte Phase im ITIL-Lebenszyklus. Sie baut auf den vorangegangenen Phasen der Servicestrategie und des Servicedesigns auf. Mit der Serviceüberführung wird die genehmigte Änderung von einem strategischen Ziel in einen fertigen, integrierten Service in der Produktionsumgebung umgewandelt. Im Release-Management werden diese Phasen vereint. Dieser Bereich umfasst die Erstellung von Plänen für den Betrieb und die kontinuierliche Serviceverbesserung.

Häufig gestellte Fragen zum Servicemanagement

Was ist der Zweck der Serviceüberführung?

Die Serviceüberführung umfasst jeden Aspekt der Übertragung neuer und geänderter Services von Entwicklungs- und Testumgebungen in die Produktion. Dabei werden Risiken identifiziert, Rollen und Verantwortlichkeiten festgelegt und die Einhaltung von Richtlinien und Service Level Agreements gewährleistet. Außerdem werden bei der Überführung die betroffenen Services koordiniert und das notwendige technische Wissen sowie Benutzerschulungen für eine erfolgreiche Integration bereitgestellt.

Was ist der Unterschied zwischen Serviceüberführung und Änderungsmanagement?

Bei Serviceüberführung und Änderungsmanagement liegt der Fokus jeweils auf Änderungen an Geschäftssystemen. Das Änderungsmanagement ist ein standardisierter Prozess zur Bewertung und Priorisierung aller Änderungen. Es beinhaltet oft das CAB, das Änderungsanfragen genehmigt und priorisiert. Die Serviceüberführung konzentriert sich auf bestimmte, vorab genehmigte Änderungen und die Übertragung dieser Änderungen in die Produktionsumgebung.

Was sind die 5 Phasen eines ITIL-Servicelebenszyklus?

Der Servicelebenszyklus umfasst die folgenden fünf Phasen:

  1. Mit der ITIL-Servicestrategie werden Geschäftsziele und Kundenbedürfnisse mithilfe von Implementierungsstrategien aufeinander abgestimmt.
  2. Das Servicedesign konzentriert sich auf ganzheitliche Ansätze zur Gestaltung und Bereitstellung verbesserter Services.
  3. Bei der Serviceüberführung wird der Service in der Produktionsumgebung bereitgestellt.
  4. Der Servicebetrieb bezieht sich auf den täglichen Betrieb des Unternehmens.
  5. Im Rahmen der kontinuierlichen Serviceverbesserung werden weitere Verbesserungsmöglichkeiten strategisch identifiziert.