Agiles Design
Prozesse und Richtlinien für kollaboratives Design

Design-Gestaltung mit Agile und kostenlosen Jira-Vorlagen
Mit kostenlosen, anpassbaren Designvorlagen bleiben alle ganz einfach auf dem Laufenden.
Design ist ein wichtiger Teil aller Softwareprojekte. Dennoch fragen sich agile Teams oft "Was machen wir eigentlich mit dem Design?" aufgrund der folgenden vier Faktoren:
Viele Teams konzentrieren sich während der Planung auf High-Fidelity-Designs, die zwingend eine Wasserfallmodell-Kultur bei der Implementierung nach sich ziehen.
Designer werden oft in mehreren Teams eingesetzt und ihre Zeit für jedes Team ist begrenzt.
Oft fehlen ihnen einfache Mittel, um dem Entwicklerteam ihr Feedback zu geben.
Da die Logik- und Präsentationsebenen in der Codebasis nicht immer klar getrennt sind, lassen sich Formatänderungen oft nur schwer realisieren.
Agiles Design, genau wie agile Entwicklung
Bevor wir ins Detail gehen, möchte ich ein anderes Konzept vorstellen: kollaboratives Design. Die Iteration des Produktdesigns wird keine hervorragenden Ergebnisse erzielen, wenn sie isoliert durchgeführt wird.
Wenn du zu Beginn eines Projekts die Sichtweisen von Kunden und Entwicklern einholst, kannst du den ersten Entwurf präzisieren und weitere Iterationen im Laufe des Projekts entsprechend anpassen.
In den meisten Fällen verbringen der Produktinhaber und der Designer Zeit damit, zu einem Brainstorming zu kommen und den Produktplan frühzeitig zu überarbeiten. Ziel ist dabei, den Business Case zu bestätigen und sicherzustellen, dass das Entwicklerteam seine Zeit sinnvoll mit der Behebung tatsächlicher Probleme verbringt, die tatsächliche Kunden erleben.
Profitipp
Nachdem die anfängliche Planung und Ideenfindung abgeschlossen sind, beziehen der Produktmanager und der Designer das Entwicklerteam mit ein. Das visuelle und das Interaktionsdesign sind im Verlauf des Programms iterativ. Das Gleiche gilt für die Softwarearchitektur: Ermittle das Problem, das am dringendsten behoben werden sollte, und füge gerade ausreichend Design (und Code) hinzu, um Feedback zur Lösung zu erhalten.
Beziehe die Designer mit ein, wenn sich das Team mit der Sprintplanung und der Backlog-Pflege beschäftigt. Ihr Input bei Entscheidungen zur zukünftigen Ausrichtung des Produkts erleichtert den Weg zu einem erfolgreichen Abschluss.
Auch Entwickler und Produktinhaber können designen!
In vielen Unternehmen sind Designer für mehrere Teams (oder sogar Produkte!) zuständig. Das gilt auch für Atlassian. Deshalb versuchen wir, die wertvolle Zeit unserer Designer besser zu nutzen.
Die Atlassian Design Guidelines umfassen Prinzipien, Richtlinien und Ressourcen für das Entwerfen und Erstellen großartiger Erlebnisse. Unsere Designrichtlinien decken nicht nur das visuelle Design ab, sondern spiegeln auch unsere Werte im Bereich User Experience Design wider.
Dadurch können mehrere agile Teams einheitliche Erlebnisse für alle unsere Produktfamilien entwickeln. Und wie oben erwähnt, beziehen wir Entwickler und Produktinhaber in den Designprozess ein. Da das gesamte Team nach den Atlassian Design Guidelines arbeitet, werden Entwickler und Produktinhaber zu effektiveren Designern.
Diese Fähigkeiten kommen dem gesamten Team zugute, was ein grundlegendes Prinzip agiler Techniken ist.
Auch wenn eine gemeinsame Einstellung ohne Zweifel wichtig ist, wollten wir bei unserem Ansatz des agilen Designs noch einen Schritt weitergehen. Die Atlassian Design Guidelines werden über drei Hauptkanäle bereitgestellt:
die Atlassian Design Guidelines-Website mit den ethischen Grundlagen und den Methoden für unsere Designentscheidungen
das Atlassian User Interface-Flatpack (AUI), eine Sammlung von HTML-, JavaScript- und CSS-Vorlagen, die unsere Designelemente in Code implementieren
Keynote- und PowerPoint-Vorlagen mit den visuellen Darstellungen unserer Komponenten
Entwickler können das AUI-Flatpack herunterladen und damit Mockups erstellen. Produktinhaber können Produkterfahrungen in Foliensätzen ausarbeiten, die wie das tatsächliche Produkt aussehen, ohne eine einzige Codezeile schreiben zu müssen. Auf diese Weise können wir aussagekräftiges und direkt umsetzbares Designfeedback erhalten.
Diese Ressourcen stärken außerdem die Designpartnerschaft im gesamten Agile-Team. Ein einziger Designer übernimmt die Führung im Planungsprozess, aber der Rest des Teams trägt während Iterationen zu Entscheidungen bei. So wird ein Engpass in Bezug auf Designentscheidungen vermieden und sichergestellt, dass das gesamte Team agiler wird.
Design für eine großartige Erfahrung
Jedes Feature durchläuft bei der Entwicklung zwei Pfade: UX-Design und visuelles Design. Das UX-Design (User Experience) nutzt Design Thinking, um sich auf die Informationsarchitektur und die Arbeitsabläufe der neuen Funktion zu konzentrieren. Das visuelle Design umfasst das Interaktionsdesign und die Gestaltung einer Funktion.
Manchmal konzentrieren sich Teams zu stark auf das visuelle Design, da es ein emotionaler Teil der Produktentwicklung ist. (Schließlich muss alles glänzen und lustig sein usw.) Auch wenn das visuelle Design wichtig ist, darf es das UX-Design nicht in den Hintergrund drängen.
Ohne eine gute UX, sprich Benutzerführung, wird selbst das beeindruckendste visuelle Design die Nutzer nicht dazu bringen, sich für das Produkt zu begeistern.
Designer können wertvolles Feedback liefern, da sie über enormes Einfühlungsvermögen für die Benutzererfahrung verfügen und mit einer Art sechstem Sinn Anomalien in der Typografie und seltsame Layouts entdecken. Sorge dafür, dass sie auf einfache Weise Screenshots erfassen und markieren sowie Fehler melden oder Verbesserungen vorschlagen können.
Flexibles Design ist zukunftssicher
Das Design ändert sich mit der Zeit ebenso wie Entwicklungsparadigmen. Moderne Technologien wie CSS erleichtern das Trennen des Aussehens von der Logik einer Anwendung. Achte ebenfalls darauf, automatisierte Tests zu strukturieren, damit sie ausfallsicher sind, wenn sich das visuelle Design weiterentwickelt.
Designs ändern sich, wichtig ist nur, dass die Codebasis problemlos neuen Trends angepasst werden kann.