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Was ist Wertstrommanagement (VSM) und warum ist es so wichtig?

Kostenlose Vorlage für die Wertstromanalyse verwenden

Key Takeaways

  • Value stream management (VSM) optimizes the flow of value from idea to customer, improving delivery speed and quality.

  • VSM connects business strategy with Agile and DevOps teams, breaking down silos and aligning around customer outcomes.

  • Mapping value streams reveals bottlenecks, inefficiencies, and opportunities for improvement.

  • Implement VSM to increase predictability, customer satisfaction, and innovation across your organization.

Was ist Wertstrommanagement (VSM) und warum ist es so wichtig?

Software ist in vielen Branchen ein wichtiges Differenzierungsmerkmal. Wie schnell ein Unternehmen nach einer Kundenanfrage eine fertige Funktion bereitstellen kann, hat Einfluss auf seinen langfristigen Erfolg.

Agile Unternehmen mit digitalen Produkten und Services, die Kunden begeistern, gewinnen Marktanteile und steigern ihren Umsatz, während langsamere Unternehmen Schwierigkeiten haben.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, haben größere Unternehmen Initiativen zur Steigerung der Unternehmensagilität eingeführt. Allerdings sind nicht alle dieser Initiativen so erfolgreich verlaufen wie erhofft. Einige der Gründe dafür waren Widerstand im Unternehmen, mangelnde Führung und unzureichende Abstimmung. Wirtschaftliche Unsicherheit veranlasst Unternehmen, Personal zu entlassen und Budgets zu kürzen. Das macht die Optimierung der Produktauslieferung noch wichtiger. Das Wertstrommanagement kann die Bemühungen zur Agilitätssteigerung fördern und es Unternehmen ermöglichen, die Kundenanforderungen zu erfüllen, sich an Marktveränderungen anzupassen und Projekte vorhersehbarer zu liefern.

Was ist Wertstrommanagement (VSM)?

Das Wertstrommanagement umfasst verschiedene Praktiken, mit denen Teams qualitativ hochwertige Kundenerfahrungen auf eine bessere Art und Weise bereitstellen können. Im Mittelpunkt stehen zwei Aspekte: wie schnell die von Kunden angefragten Funktionen oder Updates bereitgestellt werden und ob die Kunden durch diese Änderungen einen Mehrwert erzielen. Laut Forrester hat das Wertstrommanagement das Potenzial, den Prozess der Finanzierung, Entwicklung, Verwaltung und Wartung von Software im großen Maßstab von Grund auf zu verändern. Die Ursprünge des Wertstrommanagements liegen im Bereich des Lean Manufacturing und stehen in Verbindung zum Toyota Production System (TPS) der 1950er-Jahre. Dieser systematische Ansatz wurde entwickelt, um die Wertschöpfungszeit zu verkürzen und qualitativ hochwertigere Produkte bereitzustellen. Das Wertstrommanagement fördert den Kontakt der Führungsetage mit agilen und DevOps-Teams und ermöglicht so eine bessere Abstimmung in puncto Kundenzufriedenheit. Vorteile des Wertstrommanagements:

  • Schnellere Auslieferung von kundenorientierten Produkten, Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und des Umsatzes

  • Bessere Kundenerfahrungen und somit positivere Bewertungen und Empfehlungen

  • Verbesserte Mitarbeitereinbindung durch funktionsübergreifende Teams, in denen das große Ganze an die Stelle einzelner Silos tritt

  • Entscheidungsfindung über zukünftige Investitionen auf der Basis von Daten und Einblicken

Was ist ein Wertstrom?

Gartner definiert einen Wertstrom als "die Abfolge der Aktivitäten, die erforderlich sind, um einem internen oder externen Kunden ein Produkt, einen Service oder eine Erfahrung zu bieten." Wertströme sind in Unternehmen bereits vorhanden, auch wenn sie nicht als solche bezeichnet werden. Wenn du deine Wertströme verstehst, kannst du bessere Investitionsentscheidungen treffen und verschwendest keine Ressourcen. Wertströme umfassen jeden Kontaktpunkt von der Ideenfindung bis zur Schaffung von Kundenmehrwert. Ohne dieses Wissen kannst du nicht nachvollziehen, was funktioniert und wo Probleme auftreten. Beispielsweise stellst du vielleicht lange Verzögerungen bei der Übergabe zwischen Teams fest, die sich negativ auf die Produktivität und Qualität auswirken.

Wertströme in der Softwareentwicklung

Wertströme und DevOps basieren beide auf Lean-Prinzipien. In Form von Wertströmen zu denken und zu arbeiten ermöglicht es Technologieteams, in der Softwareentwicklung verbesserungsbedürftige Bereiche zu identifizieren und zu priorisieren. DevOps bietet Praktiken und Tools zur besseren Bereitstellung von Wertströmen. Indem der Fokus auf die Verbesserung von Abläufen gelegt wird, können Ineffizienzen identifiziert und Prozesse optimiert werden.

Was ist eine Wertstromanalyse?

Die Wertstromanalyse ist eine visuelle Technik für die Zusammenarbeit, die zur Beschreibung von Wertströmen verwendet wird. Hierzu identifiziert und analysiert das Unternehmen den Ablauf der Aktivitäten, die für die Bereitstellung eines Produkts oder eines Service für einen Kunden erforderlich sind. Im Zuge der Wertstromanalyse werden Abhängigkeiten, Hindernisse, Ineffizienzen und Verschwendung ermittelt, die Budgets sprengen und die Auslieferung verzögern. Für die Analyse von Wertströmen erfassen funktionsübergreifende Teams Daten, mit denen sie Schritte identifizieren und die Bearbeitungs- und Leerlaufzeit für jeden Schritt messen. Dadurch können sie die Durchlaufzeit für den Wertstrom berechnen, indem sie alle Bearbeitungs- und Leerlaufzeiten zusammenrechnen. Mithilfe von Whiteboards oder Software für die visuelle Zusammenarbeit können Teams festlegen, ob Elemente aus Sicht der Kunden einen Mehrwert bieten. Sie können außerdem Problembereiche ermitteln – beispielsweise ein unterbesetztes Team, das andere Teams ausbremst.

Warum ist Wertstrommanagement wichtig?

Oft besteht eine Diskrepanz zwischen dem, was Kunden sich wünschen (ermittelt aus Quellen wie dem Kundensupport oder Vertriebsteam), und dem, was tatsächlich bereitgestellt wird. Mangelnde effektive Kommunikation zwischen Geschäfts- und Technologieteams ist Teil des Problems. Während sich die Führungsebene auf Ziele und allgemeine Strategien konzentriert, liegt der Fokus bei Technologieverantwortlichen oft auf dem Lieferrhythmus und den technischen Ergebnissen. Führungskräfte und ihre Teams müssen eine gemeinsame Sprache und bessere Kommunikationskanäle etablieren, um sich hinsichtlich Kundenzielen und -erfahrungen abzustimmen. Das Wertstrommanagement erleichtert die teamübergreifende Kommunikation und verbessert somit den Informationsfluss und die Wertschöpfung. Kunden fragen über die Vertriebs- oder Supportteams ein Feature an. Produktteams gestalten die Funktionen und die Entwicklerteams erstellen die Software. Dann kann das Produkt ausgeliefert werden. Wenn es in einem funktionsübergreifenden Team einen Vertreter aus jedem Team gibt, läuft die Bereitstellung des richtigen Produkts effizienter und effektiver ab. Das Wertstrommanagement löst unter anderem folgende Probleme:

  • Kundenseitige Unzufriedenheit mit aktuellen Angeboten

  • Langsame Fehlerbehebung und Bereitstellung neuer Funktionen oder Produkte

  • Verlust von Marktanteilen an Mitbewerber, die sich schnell an Marktveränderungen anpassen

  • Weniger Ressourcen aufgrund von Entlassungen und anderen Maßnahmen zur Kostenreduzierung

  • Agile und/oder digitale Transformationen sind weniger effektiv als gewünscht

  • Mangelnde Transparenz im gesamten Unternehmen aufgrund von Silos und uneinheitlichen Daten

  • Nicht auf Wertschöpfung ausgelegte Unternehmensstruktur

Welche Vorteile bietet Wertstrommanagement?

Sobald Wertströme identifiziert und zugeordnet wurden, können Unternehmen sie analysieren, um neue Produkte oder Funktionen zu entwickeln. Sie können für den gesamten Wertstrom datenorientierte Erkenntnisse in Echtzeit nutzen, um bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen – beispielsweise können sie sehen, wie aktuelle Produkte bei Kunden ankommen, und ermitteln, wo Änderungsbedarf besteht. Statt in einzelne Projekte zu investieren, kann der gesamte Wertstrom finanziert werden. Das ermöglicht die Flexibilität, sich an neue Kundenanforderungen anzupassen, ohne neue Mittel beantragen zu müssen. Zu den Vorteilen des Wertstrommanagements zählen:

  • Bessere Planbarkeit:

    Wenn du den gesamten Wertstrom nachvollziehen kannst, werden Ungewissheiten und Überraschungen reduziert, die dazu führen, dass Deadlines nicht eingehalten werden.

  • Höhere Kundenzufriedenheit:

    Eine schnelle Reaktion auf Kundenanfragen kann die Kundenerfahrung und den Ruf des Unternehmens verbessern.

  • Gesteigerte Produktivität:

    Durch optimierte Abläufe und weniger Hindernisse können Teams schneller Ideen entwickeln, testen und Ergebnisse liefern.

  • Geringere Kosten:

    Unnötige Arbeit und verschwendete Ressourcen zu ermitteln spart Geld und Zeit.

  • Verbesserte Software:

    Wenn manuelle Aufgaben automatisiert werden, bleibt mehr Zeit für Innovationen und die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und Defekten wird verringert.

  • Erhöhte durchgängige Transparenz:

    Da im gesamten Unternehmen Echtzeitdaten verfügbar sind, können Mitarbeiter Initiativen nachverfolgen und sich an ändernde Unternehmensprioritäten anpassen.

  • Mehr Innovation und Motivation:

    Entwickler konzentrieren sich lieber auf Produkte, die für Kunden wirklich von Bedeutung sind.

Wertstrommanagement-Lösungen

Mit Lösungen für das Wertstrommanagement können Führungskräfte im gesamten Unternehmen die wertstrombasierte Arbeitsweise fördern und so die Effektivität ihrer Teams steigern. Um nachvollziehen zu können, ob Prozesse reibungslos funktionieren, benötigen Teams Zugriff auf Daten und Berichte in Echtzeit. Sie können Wertstrommanagement-Tools nutzen, um kontinuierliche Verbesserungen voranzutreiben und Investitionen mit dem Kundennutzen abzugleichen. Softwarelösungen für das Wertstrommanagement skalieren die Zusammenarbeit, ohne Teams vor zusätzliche Hürden zu stellen, indem sie:

  • eine integrierte Ansicht ermöglichen, die Unternehmenssilos aufbricht,

  • Personen, Aufgaben und Zeit auf allen Unternehmensebenen verbinden,

  • Daten aus unterschiedlichen Quellen wie heterogenen Toolketten kombinieren,

  • eine zentrale Informationsquelle bieten, ohne die Betriebsabläufe zu unterbrechen,

  • agile Best Practices kontinuierlich fördern,

  • mit einem beliebigen Framework funktionieren, beispielsweise SAFe, Scrum@Scale, LeSS, Disciplined Agile, Spotify oder hybriden Frameworks,

  • Tools für Teams auf allen Ebenen bieten – von Führungskräften bis hin zu Release-Trains –,

  • die proaktive Verwaltung teamübergreifender Abhängigkeiten ermöglichen, um die Planbarkeit zu verbessern,

  • ein Umfeld der kontinuierlichen Verbesserung mit kürzeren Feedbackschleifen schaffen,

  • dafür sorgen, dass wichtige Informationen ausgewertet und analysiert werden.

Dank VSM-Lösungen können Teams bei der Auslieferung der von Kunden angeforderten Produkte autonom handeln, anschließend analysieren, ob die Produkte zu konkreten, messbaren Veränderungen der Kundenerfahrung geführt haben, und dann auf die neuen Erkenntnisse reagieren.

Mit Wertstrommetriken Ziele und Fortschritte messen

In vielen Unternehmen stellt fehlende Transparenz und ein Mangel an umfassender Berichterstattung ein Problem dar – insbesondere in solchen, die viele isolierte Strukturen aufweisen. Wertstrommanagement-Lösungen brechen Silos auf und fassen uneinheitliche Daten zusammen. So erhältst du die nötigen Kennzahlen und nützliche Erkenntnisse.

Flow-Metriken

Mit Flow-Metriken wird die Wertschöpfungsquote im Verhältnis zu den gewünschten Geschäftsergebnissen bewertet.

  • Flow-Velocity

    Die Flow-Velocity gibt die Anzahl der Werteinheiten an, die in einem bestimmten Zeitraum innerhalb eines Wertstroms abgeschlossen wurden.

  • Flow-Zeit

    Mit der Flow-Zeit wird die Zeit vom Beginn der Arbeit an einer Werteinheit innerhalb eines Wertstroms bis zu ihrem Release an einen Kunden erfasst. Lange Flow-Zeiten können auf Ineffizienzen oder Engpässe hinweisen.

  • Flow-Last

    Die Flow-Last bestimmt den Faktor "Work-in-Progress (WIP)" – einen Frühindikator, der mit Ineffizienzen innerhalb eines Wertstroms zusammenhängt.

  • Flow-Effizienz

    Die Flow-Effizienz gibt den Anteil der Zeit an, in der im Vergleich zur gesamten Flow-Zeit aktiv an Werteinheiten gearbeitet wird. Eine niedrige Flow-Effizienz kann auf lange Wartezeiten zwischen den Schritten hinweisen, durch die es zu großen Warteschlangen und mehr WIP kommen kann.

  • Flow-Verteilung

    Die Flow-Verteilung gibt das Verhältnis der oben genannten Flow-Elemente an, die über einen bestimmten Zeitraum abgeschlossen wurden. Sie ist nützlich, um die erforderliche Arbeit zum Erreichen von Unternehmens- und Teamzielen zu priorisieren.

DORA-Metriken

Anhand von DORA-Metriken kann die Effektivität von DevOps-Teams bewertet und verbessert werden.

  • Vorlaufzeit für Änderungen

    Die Vorlaufzeit für Änderungen ist die Zeitspanne zwischen dem Übertragen einer Codeänderung (Commit) an den Trunk-Branch und dem Zeitpunkt, an dem sie bereitgestellt werden kann.

  • Änderungsfehlerrate

    Die Änderungsfehlerrate ist der Prozentsatz der Codeänderungen, die nach der Produktion Hotfixes oder andere Korrekturen erfordern.

  • Deployment-Häufigkeit

    Mit der Deployment-Häufigkeit wird gemessen, wie oft neuer Code in der Produktion eingesetzt wird. Außerdem kann damit die Geschwindigkeit und Agilität eines Teams gemessen werden.

  • Durchschnittliche Wiederherstellungszeit (MTTR)

    Die mittlere Wiederherstellungszeit (Mean Time To Recover, MTTR) gibt an, wie lange es nach einer teilweisen Serviceunterbrechung oder einem Totalausfall dauert, bis der Normalbetrieb wiederhergestellt ist.

OKRs (Objectives and Key Results)

Unternehmen müssen dafür sorgen, dass die Arbeit ihrer Teams auf die Unternehmensziele ausgerichtet ist. OKRs (Objectives and Key Results) bestehen aus zwei Komponenten: den zu erreichenden Zielen und den wichtigsten Ergebnissen, an denen der Erfolg gemessen wird. Die Führungsebene legt allgemeine OKRs fest, die mit der Mission, der Vision und den zentralen Werten des Unternehmens verknüpft sind. Die einzelnen Teams entscheiden, wie sie diese Ziele erreichen, indem sie ihre eigenen OKRs auf Teamebene festlegen. OKRs können vierteljährlich festgelegt werden, um auf der Grundlage neuer Daten oder Marktveränderungen eine schnellere Anpassung zu ermöglichen oder bisherige Entscheidungen zu bestätigen. OKRs werden verfolgt, damit du den aktuellen Status von Aktivitäten im Blick behalten kannst, beispielsweise ob sie planmäßig fertig werden, ihre Fertigstellung gefährdet ist oder es Hindernisse gibt.

Wie verbessert VSM die Wertrealisierung?

Bei der Wertrealisierung geht es im Wesentlichen darum, sicherzustellen, dass an den richtigen Elementen gearbeitet wird, dass sie die beabsichtigte Wirkung erzielen und dass sie zum nächsten Zyklus der Produktentwicklung beitragen. In der Regel wird dabei der Entwicklung neuer Produkte oder Funktionen Vorrang vor systemischen Verbesserungen eingeräumt, doch wenn Investitionen in Funktionen, Fehler, technische Schulden und Risiken getätigt werden, ist ein ganzheitlicher Überblick erforderlich. Die Wertrealisierung lässt sich in zwei Kategorien unterteilen:

Arbeitsergebnisse (Wertstromqualität)

Arbeitsergebnisse hängen mit dem Arbeitsfluss zusammen, von der Idee bis zur Umsetzung und Bereitstellung eines kontinuierlichen Wertstroms für die Kunden. Durch die Verbesserung des zugrunde liegenden Bereitstellungssystems (Mitarbeiter, Prozesse und Technologie) bleibt mehr Zeit für die Wertschöpfung. Durch die Messung der Arbeitsverteilung und der Durchlaufzeiten können Teams nachvollziehen, wie sich ihr Handeln auf ihre Fähigkeit auswirkt, neue Funktionen bereitzustellen und die Kapazität zu erhöhen.

Ergebnisse (Kundenerfahrung)

Durch die Messung der Kundenerfahrung können Teams prüfen, ob sie den gewünschten Kundennutzen erzielt haben, z. B. erhöhte Nutzungszahlen oder positive Bewertungen. Diese Metriken (basierend auf Daten, Feedback und Analysen) liefern Teams die nötigen Informationen, um zukünftige Entscheidungen zu treffen und Investitionen zu tätigen.

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Key Takeaways

  • Value stream management (VSM) optimizes the flow of value from idea to customer, improving delivery speed and quality.

  • VSM connects business strategy with Agile and DevOps teams, breaking down silos and aligning around customer outcomes.

  • Mapping value streams reveals bottlenecks, inefficiencies, and opportunities for improvement.

  • Implement VSM to increase predictability, customer satisfaction, and innovation across your organization.

Was ist Wertstrommanagement (VSM) und warum ist es so wichtig?

Software ist in vielen Branchen ein wichtiges Differenzierungsmerkmal. Wie schnell ein Unternehmen nach einer Kundenanfrage eine fertige Funktion bereitstellen kann, hat Einfluss auf seinen langfristigen Erfolg.

Agile Unternehmen mit digitalen Produkten und Services, die Kunden begeistern, gewinnen Marktanteile und steigern ihren Umsatz, während langsamere Unternehmen Schwierigkeiten haben.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, haben größere Unternehmen Initiativen zur Steigerung der Unternehmensagilität eingeführt. Allerdings sind nicht alle dieser Initiativen so erfolgreich verlaufen wie erhofft. Einige der Gründe dafür waren Widerstand im Unternehmen, mangelnde Führung und unzureichende Abstimmung. Wirtschaftliche Unsicherheit veranlasst Unternehmen, Personal zu entlassen und Budgets zu kürzen. Das macht die Optimierung der Produktauslieferung noch wichtiger. Das Wertstrommanagement kann die Bemühungen zur Agilitätssteigerung fördern und es Unternehmen ermöglichen, die Kundenanforderungen zu erfüllen, sich an Marktveränderungen anzupassen und Projekte vorhersehbarer zu liefern.

Was ist Wertstrommanagement (VSM)?

Das Wertstrommanagement umfasst verschiedene Praktiken, mit denen Teams qualitativ hochwertige Kundenerfahrungen auf eine bessere Art und Weise bereitstellen können. Im Mittelpunkt stehen zwei Aspekte: wie schnell die von Kunden angefragten Funktionen oder Updates bereitgestellt werden und ob die Kunden durch diese Änderungen einen Mehrwert erzielen. Laut Forrester hat das Wertstrommanagement das Potenzial, den Prozess der Finanzierung, Entwicklung, Verwaltung und Wartung von Software im großen Maßstab von Grund auf zu verändern. Die Ursprünge des Wertstrommanagements liegen im Bereich des Lean Manufacturing und stehen in Verbindung zum Toyota Production System (TPS) der 1950er-Jahre. Dieser systematische Ansatz wurde entwickelt, um die Wertschöpfungszeit zu verkürzen und qualitativ hochwertigere Produkte bereitzustellen. Das Wertstrommanagement fördert den Kontakt der Führungsetage mit agilen und DevOps-Teams und ermöglicht so eine bessere Abstimmung in puncto Kundenzufriedenheit. Vorteile des Wertstrommanagements:

  • Schnellere Auslieferung von kundenorientierten Produkten, Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und des Umsatzes

  • Bessere Kundenerfahrungen und somit positivere Bewertungen und Empfehlungen

  • Verbesserte Mitarbeitereinbindung durch funktionsübergreifende Teams, in denen das große Ganze an die Stelle einzelner Silos tritt

  • Entscheidungsfindung über zukünftige Investitionen auf der Basis von Daten und Einblicken

Was ist ein Wertstrom?

Gartner definiert einen Wertstrom als "die Abfolge der Aktivitäten, die erforderlich sind, um einem internen oder externen Kunden ein Produkt, einen Service oder eine Erfahrung zu bieten." Wertströme sind in Unternehmen bereits vorhanden, auch wenn sie nicht als solche bezeichnet werden. Wenn du deine Wertströme verstehst, kannst du bessere Investitionsentscheidungen treffen und verschwendest keine Ressourcen. Wertströme umfassen jeden Kontaktpunkt von der Ideenfindung bis zur Schaffung von Kundenmehrwert. Ohne dieses Wissen kannst du nicht nachvollziehen, was funktioniert und wo Probleme auftreten. Beispielsweise stellst du vielleicht lange Verzögerungen bei der Übergabe zwischen Teams fest, die sich negativ auf die Produktivität und Qualität auswirken.

Wertströme in der Softwareentwicklung

Wertströme und DevOps basieren beide auf Lean-Prinzipien. In Form von Wertströmen zu denken und zu arbeiten ermöglicht es Technologieteams, in der Softwareentwicklung verbesserungsbedürftige Bereiche zu identifizieren und zu priorisieren. DevOps bietet Praktiken und Tools zur besseren Bereitstellung von Wertströmen. Indem der Fokus auf die Verbesserung von Abläufen gelegt wird, können Ineffizienzen identifiziert und Prozesse optimiert werden.

Was ist eine Wertstromanalyse?

Die Wertstromanalyse ist eine visuelle Technik für die Zusammenarbeit, die zur Beschreibung von Wertströmen verwendet wird. Hierzu identifiziert und analysiert das Unternehmen den Ablauf der Aktivitäten, die für die Bereitstellung eines Produkts oder eines Service für einen Kunden erforderlich sind. Im Zuge der Wertstromanalyse werden Abhängigkeiten, Hindernisse, Ineffizienzen und Verschwendung ermittelt, die Budgets sprengen und die Auslieferung verzögern. Für die Analyse von Wertströmen erfassen funktionsübergreifende Teams Daten, mit denen sie Schritte identifizieren und die Bearbeitungs- und Leerlaufzeit für jeden Schritt messen. Dadurch können sie die Durchlaufzeit für den Wertstrom berechnen, indem sie alle Bearbeitungs- und Leerlaufzeiten zusammenrechnen. Mithilfe von Whiteboards oder Software für die visuelle Zusammenarbeit können Teams festlegen, ob Elemente aus Sicht der Kunden einen Mehrwert bieten. Sie können außerdem Problembereiche ermitteln – beispielsweise ein unterbesetztes Team, das andere Teams ausbremst.

Warum ist Wertstrommanagement wichtig?

Oft besteht eine Diskrepanz zwischen dem, was Kunden sich wünschen (ermittelt aus Quellen wie dem Kundensupport oder Vertriebsteam), und dem, was tatsächlich bereitgestellt wird. Mangelnde effektive Kommunikation zwischen Geschäfts- und Technologieteams ist Teil des Problems. Während sich die Führungsebene auf Ziele und allgemeine Strategien konzentriert, liegt der Fokus bei Technologieverantwortlichen oft auf dem Lieferrhythmus und den technischen Ergebnissen. Führungskräfte und ihre Teams müssen eine gemeinsame Sprache und bessere Kommunikationskanäle etablieren, um sich hinsichtlich Kundenzielen und -erfahrungen abzustimmen. Das Wertstrommanagement erleichtert die teamübergreifende Kommunikation und verbessert somit den Informationsfluss und die Wertschöpfung. Kunden fragen über die Vertriebs- oder Supportteams ein Feature an. Produktteams gestalten die Funktionen und die Entwicklerteams erstellen die Software. Dann kann das Produkt ausgeliefert werden. Wenn es in einem funktionsübergreifenden Team einen Vertreter aus jedem Team gibt, läuft die Bereitstellung des richtigen Produkts effizienter und effektiver ab. Das Wertstrommanagement löst unter anderem folgende Probleme:

  • Kundenseitige Unzufriedenheit mit aktuellen Angeboten

  • Langsame Fehlerbehebung und Bereitstellung neuer Funktionen oder Produkte

  • Verlust von Marktanteilen an Mitbewerber, die sich schnell an Marktveränderungen anpassen

  • Weniger Ressourcen aufgrund von Entlassungen und anderen Maßnahmen zur Kostenreduzierung

  • Agile und/oder digitale Transformationen sind weniger effektiv als gewünscht

  • Mangelnde Transparenz im gesamten Unternehmen aufgrund von Silos und uneinheitlichen Daten

  • Nicht auf Wertschöpfung ausgelegte Unternehmensstruktur

Welche Vorteile bietet Wertstrommanagement?

Sobald Wertströme identifiziert und zugeordnet wurden, können Unternehmen sie analysieren, um neue Produkte oder Funktionen zu entwickeln. Sie können für den gesamten Wertstrom datenorientierte Erkenntnisse in Echtzeit nutzen, um bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen – beispielsweise können sie sehen, wie aktuelle Produkte bei Kunden ankommen, und ermitteln, wo Änderungsbedarf besteht. Statt in einzelne Projekte zu investieren, kann der gesamte Wertstrom finanziert werden. Das ermöglicht die Flexibilität, sich an neue Kundenanforderungen anzupassen, ohne neue Mittel beantragen zu müssen. Zu den Vorteilen des Wertstrommanagements zählen:

  • Bessere Planbarkeit:

    Wenn du den gesamten Wertstrom nachvollziehen kannst, werden Ungewissheiten und Überraschungen reduziert, die dazu führen, dass Deadlines nicht eingehalten werden.

  • Höhere Kundenzufriedenheit:

    Eine schnelle Reaktion auf Kundenanfragen kann die Kundenerfahrung und den Ruf des Unternehmens verbessern.

  • Gesteigerte Produktivität:

    Durch optimierte Abläufe und weniger Hindernisse können Teams schneller Ideen entwickeln, testen und Ergebnisse liefern.

  • Geringere Kosten:

    Unnötige Arbeit und verschwendete Ressourcen zu ermitteln spart Geld und Zeit.

  • Verbesserte Software:

    Wenn manuelle Aufgaben automatisiert werden, bleibt mehr Zeit für Innovationen und die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und Defekten wird verringert.

  • Erhöhte durchgängige Transparenz:

    Da im gesamten Unternehmen Echtzeitdaten verfügbar sind, können Mitarbeiter Initiativen nachverfolgen und sich an ändernde Unternehmensprioritäten anpassen.

  • Mehr Innovation und Motivation:

    Entwickler konzentrieren sich lieber auf Produkte, die für Kunden wirklich von Bedeutung sind.

Wertstrommanagement-Lösungen

Mit Lösungen für das Wertstrommanagement können Führungskräfte im gesamten Unternehmen die wertstrombasierte Arbeitsweise fördern und so die Effektivität ihrer Teams steigern. Um nachvollziehen zu können, ob Prozesse reibungslos funktionieren, benötigen Teams Zugriff auf Daten und Berichte in Echtzeit. Sie können Wertstrommanagement-Tools nutzen, um kontinuierliche Verbesserungen voranzutreiben und Investitionen mit dem Kundennutzen abzugleichen. Softwarelösungen für das Wertstrommanagement skalieren die Zusammenarbeit, ohne Teams vor zusätzliche Hürden zu stellen, indem sie:

  • eine integrierte Ansicht ermöglichen, die Unternehmenssilos aufbricht,

  • Personen, Aufgaben und Zeit auf allen Unternehmensebenen verbinden,

  • Daten aus unterschiedlichen Quellen wie heterogenen Toolketten kombinieren,

  • eine zentrale Informationsquelle bieten, ohne die Betriebsabläufe zu unterbrechen,

  • agile Best Practices kontinuierlich fördern,

  • mit einem beliebigen Framework funktionieren, beispielsweise SAFe, Scrum@Scale, LeSS, Disciplined Agile, Spotify oder hybriden Frameworks,

  • Tools für Teams auf allen Ebenen bieten – von Führungskräften bis hin zu Release-Trains –,

  • die proaktive Verwaltung teamübergreifender Abhängigkeiten ermöglichen, um die Planbarkeit zu verbessern,

  • ein Umfeld der kontinuierlichen Verbesserung mit kürzeren Feedbackschleifen schaffen,

  • dafür sorgen, dass wichtige Informationen ausgewertet und analysiert werden.

Dank VSM-Lösungen können Teams bei der Auslieferung der von Kunden angeforderten Produkte autonom handeln, anschließend analysieren, ob die Produkte zu konkreten, messbaren Veränderungen der Kundenerfahrung geführt haben, und dann auf die neuen Erkenntnisse reagieren.

Mit Wertstrommetriken Ziele und Fortschritte messen

In vielen Unternehmen stellt fehlende Transparenz und ein Mangel an umfassender Berichterstattung ein Problem dar – insbesondere in solchen, die viele isolierte Strukturen aufweisen. Wertstrommanagement-Lösungen brechen Silos auf und fassen uneinheitliche Daten zusammen. So erhältst du die nötigen Kennzahlen und nützliche Erkenntnisse.

Flow-Metriken

Mit Flow-Metriken wird die Wertschöpfungsquote im Verhältnis zu den gewünschten Geschäftsergebnissen bewertet.

  • Flow-Velocity

    Die Flow-Velocity gibt die Anzahl der Werteinheiten an, die in einem bestimmten Zeitraum innerhalb eines Wertstroms abgeschlossen wurden.

  • Flow-Zeit

    Mit der Flow-Zeit wird die Zeit vom Beginn der Arbeit an einer Werteinheit innerhalb eines Wertstroms bis zu ihrem Release an einen Kunden erfasst. Lange Flow-Zeiten können auf Ineffizienzen oder Engpässe hinweisen.

  • Flow-Last

    Die Flow-Last bestimmt den Faktor "Work-in-Progress (WIP)" – einen Frühindikator, der mit Ineffizienzen innerhalb eines Wertstroms zusammenhängt.

  • Flow-Effizienz

    Die Flow-Effizienz gibt den Anteil der Zeit an, in der im Vergleich zur gesamten Flow-Zeit aktiv an Werteinheiten gearbeitet wird. Eine niedrige Flow-Effizienz kann auf lange Wartezeiten zwischen den Schritten hinweisen, durch die es zu großen Warteschlangen und mehr WIP kommen kann.

  • Flow-Verteilung

    Die Flow-Verteilung gibt das Verhältnis der oben genannten Flow-Elemente an, die über einen bestimmten Zeitraum abgeschlossen wurden. Sie ist nützlich, um die erforderliche Arbeit zum Erreichen von Unternehmens- und Teamzielen zu priorisieren.

DORA-Metriken

Anhand von DORA-Metriken kann die Effektivität von DevOps-Teams bewertet und verbessert werden.

  • Vorlaufzeit für Änderungen

    Die Vorlaufzeit für Änderungen ist die Zeitspanne zwischen dem Übertragen einer Codeänderung (Commit) an den Trunk-Branch und dem Zeitpunkt, an dem sie bereitgestellt werden kann.

  • Änderungsfehlerrate

    Die Änderungsfehlerrate ist der Prozentsatz der Codeänderungen, die nach der Produktion Hotfixes oder andere Korrekturen erfordern.

  • Deployment-Häufigkeit

    Mit der Deployment-Häufigkeit wird gemessen, wie oft neuer Code in der Produktion eingesetzt wird. Außerdem kann damit die Geschwindigkeit und Agilität eines Teams gemessen werden.

  • Durchschnittliche Wiederherstellungszeit (MTTR)

    Die mittlere Wiederherstellungszeit (Mean Time To Recover, MTTR) gibt an, wie lange es nach einer teilweisen Serviceunterbrechung oder einem Totalausfall dauert, bis der Normalbetrieb wiederhergestellt ist.

OKRs (Objectives and Key Results)

Unternehmen müssen dafür sorgen, dass die Arbeit ihrer Teams auf die Unternehmensziele ausgerichtet ist. OKRs (Objectives and Key Results) bestehen aus zwei Komponenten: den zu erreichenden Zielen und den wichtigsten Ergebnissen, an denen der Erfolg gemessen wird. Die Führungsebene legt allgemeine OKRs fest, die mit der Mission, der Vision und den zentralen Werten des Unternehmens verknüpft sind. Die einzelnen Teams entscheiden, wie sie diese Ziele erreichen, indem sie ihre eigenen OKRs auf Teamebene festlegen. OKRs können vierteljährlich festgelegt werden, um auf der Grundlage neuer Daten oder Marktveränderungen eine schnellere Anpassung zu ermöglichen oder bisherige Entscheidungen zu bestätigen. OKRs werden verfolgt, damit du den aktuellen Status von Aktivitäten im Blick behalten kannst, beispielsweise ob sie planmäßig fertig werden, ihre Fertigstellung gefährdet ist oder es Hindernisse gibt.

Wie verbessert VSM die Wertrealisierung?

Bei der Wertrealisierung geht es im Wesentlichen darum, sicherzustellen, dass an den richtigen Elementen gearbeitet wird, dass sie die beabsichtigte Wirkung erzielen und dass sie zum nächsten Zyklus der Produktentwicklung beitragen. In der Regel wird dabei der Entwicklung neuer Produkte oder Funktionen Vorrang vor systemischen Verbesserungen eingeräumt, doch wenn Investitionen in Funktionen, Fehler, technische Schulden und Risiken getätigt werden, ist ein ganzheitlicher Überblick erforderlich. Die Wertrealisierung lässt sich in zwei Kategorien unterteilen:

Arbeitsergebnisse (Wertstromqualität)

Arbeitsergebnisse hängen mit dem Arbeitsfluss zusammen, von der Idee bis zur Umsetzung und Bereitstellung eines kontinuierlichen Wertstroms für die Kunden. Durch die Verbesserung des zugrunde liegenden Bereitstellungssystems (Mitarbeiter, Prozesse und Technologie) bleibt mehr Zeit für die Wertschöpfung. Durch die Messung der Arbeitsverteilung und der Durchlaufzeiten können Teams nachvollziehen, wie sich ihr Handeln auf ihre Fähigkeit auswirkt, neue Funktionen bereitzustellen und die Kapazität zu erhöhen.

Ergebnisse (Kundenerfahrung)

Durch die Messung der Kundenerfahrung können Teams prüfen, ob sie den gewünschten Kundennutzen erzielt haben, z. B. erhöhte Nutzungszahlen oder positive Bewertungen. Diese Metriken (basierend auf Daten, Feedback und Analysen) liefern Teams die nötigen Informationen, um zukünftige Entscheidungen zu treffen und Investitionen zu tätigen.

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