Was ist das PLM (Produkt-Lebenszyklusmanagement)?

Heather Krebsbach Von Heather Krebsbach
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Das Produktlebenszyklusmanagement (PLM) erleichtert Unternehmen die Planung und Umsetzung aller Aspekte des Produktlebenszyklus – von Design und Entwicklung bis hin zu Distribution, Marketing und Vertrieb. Es verkürzt die Markteinführungszeit, senkt die Kosten und trägt zum effizienten Ressourcenmanagement bei. Beim PLM werden funktionsübergreifende Teams mithilfe eines standardisierten Ansatzes zur Produktauslieferung vernetzt. Dies verbessert die Kommunikation, fördert die gemeinsame Problemlösung und bringt alle zusammen, damit sie ein gemeinsames Ziel verfolgen können.

In diesem Leitfaden werden die Vorteile des PLM, die wichtigsten Phasen sowie die Bedeutung von Produktmanagement-Software für die Zusammenführung funktionsübergreifender Teams vorgestellt.

PLM – Definition

Das PLM ist ein System zur Integration und Verwaltung heterogener Informationen, Prozesse und Personen aus unterschiedlichen Bereichen (Entwicklung, Marketing, Service und Partner) im Rahmen einer einheitlichen, umfassenden Produktentwicklungsstrategie. Alle erforderlichen Informationen und Aktivitäten werden digitalisiert und systematisiert.

In den Phasen der Produktentwicklung können alle Beteiligten Ziele ermitteln, wertvolle Erkenntnisse beitragen, Arbeitsergebnisse erstellen und letztlich die Wettbewerbsposition des Produkts stärken. Das PLM beinhaltet auch Kontaktpunkte mit Kunden und Zulieferern, die an der Bestimmung der natürlichen Lebensdauer des Produkts beteiligt werden.

Welchen geschichtlichen Hintergrund hat das PLM?

Die Ursprünge des PLMs liegen in den 1930er-Jahren. 1957 entwickelte die Werbeagentur Booz Allen Hamilton das Modell des fünfstufigen Lebenszyklus, den ein Produkt von seiner Konzeption über die Entwicklung bis hin zur Außerbetriebnahme durchläuft. Das PLM hat sich im Laufe der Zeit verändert, aber sein primäres Ziel ist dasselbe geblieben: die Produktentwicklung zu beschleunigen und Wettbewerbsvorteile herbeizuführen.

Im Mittelpunkt des heutigen PLM steht das zentralisierte Informations- und Datenmanagement. Es bietet einen systematischen Ansatz für die Verwaltung von Informationen in einer kollaborativen Umgebung. So können Unternehmen Probleme schneller lösen, notwendige Änderungen effizienter umsetzen und die Gesamtkosten des Produkts über den Lebenszyklus hinweg senken.

Die wichtigsten Phasen des PLMs

Die Phasen des PLMs umfassen je nach Komplexität des Produkts und der Branche verschiedene Schwerpunktbereiche. Softwareanbieter und Hersteller arbeiten mit einem dreiphasigen Ansatz:

Produktdesign und -entwicklung

Die Phase "Produktdesign und -entwicklung" besteht aus drei Hauptschritten:

  • Im Zuge der Marktforschung werden Produktanforderungen, Lösungen von Mitbewerbern, Marktlücken und -chancen sowie Kundenanforderungen ermittelt und dokumentiert.
  • Das Design beinhaltet die Ideenfindung, die Prototyperstellung und die Validierung des geplanten Produkts.
  • Bei der Entwicklung des endgültigen Designs werden Pilotprojekte und Benutzerakzeptanztests durchgeführt. Dieser Schritt liefert auch Informationen für die Planung künftiger Iterationen und Zusatzfunktionen.

Fertigung

Die Feinabstimmung der Produktionsplanung erfordert eine funktionsübergreifende Koordinierung der verfügbaren Ressourcen, der sich ändernden Marktanforderungen und der geplanten Wartungsarbeiten. In der Phase der Fertigung geht es um Folgendes:

  • Die erstellten Produkte müssen den in der Phase "Produktdesign und -entwicklung" festgelegten Spezifikationen entsprechen.
  • Mit Qualitätssicherungstests wird sichergestellt, dass das Endprodukt die Erwartungen erfüllt. Dazu können ISO-Standards, Sicherheitsanforderungen, Datenschutzbestimmungen und Metriken zur Kundenzufriedenheit zählen.
  • Durch die Beschaffung von Materialien und Ressourcen wird das Produktionsniveau aufrechterhalten.
  • Der Anlagenbetrieb umfasst Personalplanung, Gerätewartung sowie Sicherheitsinitiativen.

Distribution

Die Distributionsphase ist entscheidend, weil sich die Marketing- und Vertriebsteams bereits vor Beginn dieser Phase bemüht haben, Interesse am Produkt zu wecken. Diese Phase beinhaltet Folgendes:

  • Bestandskontrolle: Der Bestand an Rohstoffen und Endprodukten muss der Marktnachfrage entsprechen. Außerdem müssen der verfügbare Lagerplatz und die Auslieferungspläne aufeinander abgestimmt werden.
  • Aktivitäten rund um die Markteinführung des Produkts: Hierzu zählen Messen, Demos und Fallstudien.
  • Produktprognosen: Diese helfen Unternehmen, die Marktnachfrage nach neuen Produkten vorherzusagen und entsprechend zu reagieren.
  • Logistik: Die Koordination von Zeitplänen und Zeitleisten ist entscheidend.
  • Zusammenarbeit mit Zulieferern: Diese optimiert die Aktivitäten, Materialien und Ressourcen im Vertriebskanal.

Vorteile des PLMs

Ein PLM-System bringt unterschiedliche Gruppen auf einer gemeinsamen Plattform zusammen. Wenn Teams zusammenarbeiten, entwickeln sie gute Ideen. Das PLM erweist sich seit fast 100 Jahren als geschäftlich wirksam. Einige der bemerkenswertesten Vorteile des PLMs:

Bessere Zusammenarbeit

Beim Produktmanagement müssen von der Idee bis zur Produktion verschiedene Teams aus dem gesamten Unternehmen einbezogen werden. Produktmanager nutzen PLM-Software, um die Zusammenarbeit zu verbessern, indem Silos beseitigt und die Mitarbeiter auf gemeinsame Ziele ausgerichtet werden. Dies erleichtert die fokussierte, effektive Kommunikation in funktionsübergreifenden Teams.

Höhere Effizienz

Wenn eine zentrale Informationsquelle vorhanden ist, sind Updates einfacher zu verwalten und zu verteilen. So können Projektmanager auch mehrere Zeitpläne aufeinander abstimmen. Die Design- und Entwicklerteams erhalten mehr Einblick in neue oder geänderte Anforderungen. Die Produktions- und Fertigungsmitarbeiter können auf die sich ändernde Nachfrage reagieren. Durch Zusammenarbeit werden Unternehmen effizienter, was die Markteinführungszeit verkürzt und die Flexibilität erhöht.

Höhere Produktqualität

Weniger unnötige Arbeit bedeutet eine höhere Produktqualität. Dies ist zu erreichen, wenn Teams komplexe Aufgaben in iterative Verbesserungsschritte und wiederholbare Prozesse aufteilen können. Beim PLM werden in jeder Phase Qualitätskontrollmaßnahmen und -statistiken erfasst, damit Unternehmen schnelle Anpassungen und Korrekturen vornehmen können.

PLM-Anwendungsfälle

Unabhängig davon, ob dein Unternehmen Softwareprodukte entwickelt, Hardware fertigt oder andere Geschäftslösungen erstellt – das PLM vereinfacht den Umgang mit typischen Herausforderungen. Beispiele:

  • Kundenanforderungen: Das PLM hilft allen Teammitgliedern, sich auf das Ziel zu konzentrieren, nämlich eine Lösung für ein bestimmtes Problem zu finden.
  • Zeitschätzungen: Da beim PLM Input von mehreren Seiten eingeht, ist sichergestellt, dass beim Produktmanagement auch Aufgaben berücksichtigt werden, die sonst leicht übersehen werden. Dies betrifft beispielsweise geplante Gerätewartungsarbeiten oder Sicherheitsupdates, die für genaue Schätzungen im Hinblick auf die Zeitleiste wichtig sind.
  • Änderungsmanagement: Wenn sich Anforderungen aufgrund von Lieferkettenproblemen, Störungen in der Branche oder anderen Faktoren ändern, ist unnötige Arbeit leichter zu vermeiden, wenn das gesamte Team informiert ist. Verbundene Systeme und gemeinsam genutzte Informationen sind die zentrale Anlaufstelle für alle Teammitglieder. Hier erfahren sie, wie und warum sich Änderungen auf ihre Arbeit auswirken.
  • Kontinuierliche Verbesserungen: Beim PLM werden ganz verschiedene Arten von Daten erfasst. Hierzu zählen gängige KPIs, mit denen Unternehmen Bereiche mit Verbesserungspotenzial identifizieren können. Im Zuge des PLMs können Lücken in Prozessen oder in der Kommunikation aufgedeckt werden. Dies hilft den Zulieferern, hochwertige Materialien bereitzustellen. Intransparente Bereiche werden hervorgehoben.

Künftige PLM-Trends

Neue Technologien wie KI, cloudbasierte Lösungen und maschinelles Lernen ermöglichen es Unternehmen, Daten effizienter zu erfassen und zu analysieren. Dies wird wahrscheinlich auch das PLM beeinflussen, wenn Unternehmen neue Möglichkeiten finden, Kosten zu senken und die Produktqualität zu verbessern.

Produktmanagement-Tools, die die Zusammenarbeit fördern, bieten funktionsübergreifenden Teams bessere Möglichkeiten, Nachhaltigkeitsthemen gemeinsam anzugehen. Der Informationsaustausch führt zu schnelleren und umfassenderen Lösungen.

Jira als Lösung für die Produktentwicklung

Das PLM bietet einen bewährten Ansatz zur Verwaltung von Produktlebenszyklen. Produktentwicklungssoftware hilft Unternehmen, Vorteile schneller zu realisieren. Jira unterstützt durchgängiges PLM. Um ein Produkt von der Idee bis zur Markteinführung zu bringen, müssen verschiedene Teams ihre Arbeit aufeinander abstimmen. Gerade bei der Softwareentwicklung sind heute neben der Entwicklung weitere Disziplinen wie Marketing und Design gefragt.

Jira wurde gezielt als gemeinsame Plattform entwickelt, auf der alle Teammitglieder effektiv zusammenarbeiten können. Dort stehen alle Tools zur Verfügung, die für die Entwicklung besserer Produkte erforderlich sind. Außerdem dient die Plattform als zentrale Informationsquelle. So können Teams ihre komplexe Arbeit über den gesamten Lebenszyklus hinweg besser bewältigen.

Jira beinhaltet die folgenden PLM-Funktionen:

  • Agile-Boards helfen Teams bei der Planung, Visualisierung und Verwaltung ihrer Arbeit durch visuelle Karten, die den Produktlebenszyklus begleiten.
  • Mit Vorgängen werden komplexe Aufgaben in kleinere, überschaubare Teile zerlegt. Je nachdem, wie dein Team Jira verwendet, kann ein Vorgang beispielsweise eine Projektaufgabe, ein Helpdesk-Ticket oder ein Urlaubsantragsformular darstellen.
  • Vorlagen für das Produktmanagement erleichtern Teams den Einstieg, indem sie die Grundlage für wichtige Informationen zur erfolgreichen Produktentwicklung liefern.
  • Zeitleisten bilden Aufgabenelemente, Abhängigkeiten und Releases ab, um den Teams das Abstimmen ihrer Ziele zu erleichtern.
  • Workflows spiegeln reale Prozesse wider, ermöglichen reibungslosere Abläufe und beschleunigen die Umsetzung.

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PLM: Häufig gestellte Fragen

Welche Herausforderungen bringt das PLM mit sich?

Die häufigsten Herausforderungen bei der PLM-Implementierung sind Informationssilos und isolierte Systeme. Veraltete Systeme behindern oft die gemeinsame Datennutzung und verfestigen die Trennung zwischen den Teams. Unter diesen Voraussetzungen ist es schwierig, bei Änderungsanfragen, Vorgängen, Abhängigkeiten und Zeitleisten auf dem Laufenden zu bleiben.

Moderne Tools für die Zusammenarbeit gehen auf diese Herausforderungen ein, indem sie eine zentrale Informationsquelle schaffen, die für die Identifizierung und Messung der KPIs für das Produktmanagement von entscheidender Bedeutung ist.

Was sind die vier Phasen des Produktlebenszyklus?

Produkte durchlaufen in ihrem Lebenszyklus vier Phasen:

  1. Produktentwicklung: Eine neue Idee wird geboren.
  2. Produktwachstum: Kunden nehmen das neue Produkt an und der Umsatz steigt.
  3. Produktreife: Bei Spitzennachfrage bringen Mitbewerber neue Produkte auf den Markt.
  4. Produktrückgang: Die aus dem Lebenszyklus gewonnenen Erkenntnisse werden ausgewertet und für kontinuierliche Verbesserungen in der nächsten Produktgeneration genutzt.

Wie wird der Erfolg von PLM-Initiativen gemessen?

Zum Messen des Erfolgs von PLM-Initiativen werden viele der aktuell in Teams gängigen Metriken herangezogen:

  • Produktqualität: Die Anzahl der Kundenvorgänge, die durchschnittliche Betriebszeit und das Feedback sind wertvolle Messwerte.
  • Markteinführungszeit: Im Rahmen standardisierter Projektmanagementprozesse können Release-Daten geschätzt werden.
  • Kostensenkung: Hier gibt es verschiedene Aspekte – von der Senkung der allgemeinen Supportkosten bis hin zur Reduzierung unnötiger Arbeit durch kontinuierliche Verbesserungen.
  • Vertrieb: Die Produktqualität kann die Markteinführungszeit beeinflussen.
  • Zuverlässigkeit: Hier werden die Verfügbarkeit des Produkts, die Garantieansprüche und die Nachverfolgung von Vorfällen berücksichtigt.